Dienstag, 22. Dezember 2009

Froehliche Weihnachten!



Hinter diesen froehlichen ("Juhu wir haben Ferien!") Schuelern koennt ihr meine Weihnachtsbastel-creation bewundern ;)
Mir geht es wirklich super hier, ich bin echt froh, dass ich 1 ganzes Jahr hier bleibe und nicht nur ein halbes, denn ich hab mich jetzt total eingelebt!
Zwischen der Arbeit, dem Sporttag an der Schule, der abgesagten Hochzeit meiner Gastschwester, Ausgehen mit Freunden und vorallem auf Grund des sonnigen Wetters mit seinen milden Temperaturen(nie unter 20Grad), faellt es mir schwer zu glauben, dass uebermorgen schon Weihnachten ist!
Ich bin gespannt auf mein indisches Weihnachten, denn es beginnt mit einer Reise! Morgen treffe ich mich mit Hanna in Mumbai um gemeinsam Weihnachten und spaeter Neujahr (in Goa!) zu feiern. Ich freu mich schon sooooo!
Aber bevor es losgeht, wuensche ich euch friedliche, freudige, besinnliche, weisse, froehliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Freitag, 18. Dezember 2009

"Landei" im Grossstadtdschungel



Am 5.12 und 6.12 durfte ich mich gluecklich schaetzen meine ersten beiden Urlaubsgaeste aus Vizag hier bei mir in Kalkutta begruessen zu duerfen. Was sie zu berichten haben, koennt ihr im folgenden Interview lesen.



Mr. Momo and Mrs. Vini, which where your first Impressions at Howrath Station?

Well, Ich muss zugeben, uns ist “at Howrath Station” ersteinmal die Kinnlade heruntergefallen:
Obwohl mein Freund Vinayak aus Mumbai kommt und Ich in einem Staedchen an der Suedostkueste lebend, einiges gewoehnt sind, war die kolkatanische Bahnhofskultur mehr als ueberwaeltigend. Irgendwie hat mich alles so sehr an das Mittelalter erinnert: Traeger, gehetzt von geldgierigen Haendlern, balancieren die unmoeglichsten, sperrigsten Dinge auf dem Kopf, von ueberall dringt Geschrei her, damit Essensverkaeufer und Tageloehner mit ihrer Wahre beim unertraeglichen Gequietsche ankommender Zuege noch genug Aufmerksamkeit erhaschen koennen und Menschen verrichten ihr Geschaeft so gut wie inmitten auf der Strasse .


Whats different? Most impressing? Do you, as a person who lives in a town called Vishakapatnam, consider yourself as a Landei?

Kalkutta ist extremer in allen Bereichen. Zum Beispiel in meiner Stadt, Vishakapatnam, wird es kaum Maedchen und Frauen geben, die Jeans tragen oder gar geschminkt sind.
In Kalkutta blueht das Nightlife und die Gosse. Man kann viel gewinnen und auch verlieren. Langweile kommt bei der Dichte verschiedener Menschen und Kulturen keinesfalls auf.
Beim Betrachten alter Gebauede erhascht man einen Hauch vom altem Glanz und Prunk der Hauptstadt Kalkuttas zu Zeiten der Kolonialherrschaft. Aehnlich wie die alten Sowjethochburgen sieht man sich mit etwas Vorstellungskraft schnell in einer mythisch maerchenhaften Welt von laengst vergangenen Epochen. Toll!
Andererseits, im Vergleich zum idyllischen Sagar Nagar, hat Kalkutta ein riessiges Problem: Wasser- und Luftverschmutzung. Dass man in Riessenmotropolen oftmals die Sonne nicht mehr sieht und alles, jeder achsoerquickender Farbton, von einem smokigen Grau getilgt wird, ist mir, seitdem ich in Mexico gelebt habe, nichts Neues mehr. Aber hinzu kommt auch noch das Abwasserproblem mit der die Hauptstadt West Bengalens kaempft:
Ueberall steht die Bruehe. Wenn es regent werden Teile der Stadt in einen Sumpf verwandelt. Einer dieser Teile ist garantiert das Elendsviertel hinter dem Bahnhof, das wir sahen. Alles war von einem schmutzigen Braun und Graufilm ueberzogen, man sah Menschen sich schinden.
Und faehrt man in der Fahrradtrickshaw ein paar Strassen weiter findet man sich him lebendigsten, vor Leben nur so jauchzenden, farbenpraechtigen Marktgeschehen wieder,
einfach Unglaublich!


What did you liked best?
Unser ausgelassener Abend auf dem Schuldach. Vinayak gab seine romantischen, selbstgedichteten Schlager zum Besten, es wurden Tipps und Tricks ausgetauscht, um die kleinen Monster besser an sich zu bannen und riessen Erdnussscheiben, die eindeutig zur Lokalspezialitaet gehoeren, geknabbert.

On the whole?
Suuuuuuuuper, war eine verrueckte, wunderschoene, erschlagende, ereignissreiche und leider allzukurze Zeit. Kalkutta wartet auf uns!

Mr. Momo, Mrs. Vini, I thank you for your interview.

Montag, 30. November 2009

Verordneter Extraurlaub


Mit dem 1.November stand auch gleichzeitig mein erster Urlaub vor der Tür. Doch nicht nur das… Meine Vorfreude war rieeeßig, denn Mama und Papa kamen angereist um mich zu besuchen! Ab der ersten Sekunde in der wir uns in Delhi wiedertrafen, fühlte es sich so an als wäre ich niemals weggewesen. Das war echt ein super Gefühl!
Ursprünglich war geplant gewesen, dass Mama&Papa von Delhi aus 10 Tage durch Rajastan reisen um dann noch eine knappe Woche bei mir in Kalkutta zu verbringen. Aber in Indien kommt alles anders als man denkt… Der indische Zufall wollte es, dass mein Gastvater, Mr. Mukerji, ein Meeting in Delhi hatte, zur gleichen Zeit zu der meine Eltern ankamen. Kurzerhand nahm er mich mit und meinte ich solle doch unbedingt mit meinen Eltern mitreisen, so bekäme ich die Gelegenheit mehr von Indien zu sehen. Es waren zwar keine Schulferien, aber was mein „Chef“ anordnet, wird natürlich befolgt! So kam ich unverhofft zu diesem Extra-urlaub J
Obwohl wir ja jeden Tag in der Wüste wohnen, gings nach ein paar Tagen in Indiens Hauptstadt Delhi(die uns allen nicht ganz so gut gefiel wie Kalkutta) ab nach Manva in ein echtes Wüstencamp. Soweit einen die Füße tragen, kann man dort barfuß durch den Wüstensand stapfen. Es sei denn man reitet auf einem Kamel! Mama war etwas skeptisch, aber Papa und ich konnten uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und so schaukelten wir auf den Kamelen durch die Dünen. Ich kann diese Art von Fortbewegungsmittel nur weiterempfehlen, Seekranken würde ich aber eher abraten… Unsere Tour führte uns weiter nach Jodpur, Udaipur und Jaipur. Neben den eindruchsvollen Palästen der Maharajas, Forts oder Tempeln dort sind uns so manche Kusriositäten begegnet… Völlig unverständlicherweise schlug Papa das Angebot des „weltbesten“ Ohrenputzers ab, wir streiften durch eine Art Abstellkammer mit dem Namen „Indian Museum“ und ich traf einen Priester mit eigener Emailadresse ;)
Am letzten Tag unserer Rundreise standen wir dann frühmorgens zum Sonnenaufgang vorm Taj Mahal. Die Sonne lies sich zwar nicht blicken, aber das nahm der Schönheit des wundervollen Bauwerkes nichts. Tausendmal auf Fotos gesehen, war es toll einmal selber davor zu stehen! Natürlich haben wir auch einige Beweisfotos geschossen, bevor wir ins Auto stiegen um zurück nach Delhi zu fahren und von dort aus nach Kalkutta zu fliegen.
Kalkutta, meine neue, lebhafte Heimatstadt an den Ufern des Gangesablegers Hugli, konnte in nur 4 Tagen die Herzen meiner Eltern erobern und beruhigt über mein hießiges Verbleiben flogen Mama&Papa nach dieser tollen Zeit wieder ins kalte Deutschland…

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Busfahren auf indisch


Mein Hauptfortbewegungsmittel neben der Autoriksha ist hier in Kalkutta der Bus. Doch das Busfahren ist hier nicht wie in Deutschland! Es ist anders, nun ja irgendwie… indisch.
Die zahlreichen, meist alten, roten, blauen, gelben oder weissen Busse fuellen die Strassen der Stadt nicht nur mit ihrer Masse sondern auch mit ihrem Laerm. Englische oder bengalische Schriftzeichen schmucken sie und verkuenden ihre Route. Sie halten teils an angezeigten Bushaltestellen, teils an inoffiziellen Stellen, wo sich Menschentrauben angesammelt haben. Manchmal auch nur so kurz, dass man beinahe aufspringen muss um noch mitfahren zu koennen!
Damit ich als verwirrte Fremde, die nicht die geringste Ahnung von diesem riessigen und (fuer mich) verwirrenden Bussystem mit seinen Nummern und Routen hat, am Ziel ankomme gibt es die „Bushelfer“. Man kann sie sich aehnlich wie Marktschreier vorstellen. Doch anstatt ihre Waren anzupreisen rattern sie in einem atemberaubenden Tempo die wichtigsten Haltestellen herunter. Leider sogar fuer manchen Inder unverstaendlich, doch das ist kein Grund zu verzagen! Ich brauche nur einige Zeit an einer Bushaltestelle zu stehen und geduldig die vorbeikommenden Busse nach meiner Wunschhaltestelle zu fragen und schon habe ich den richtigen Bus gefunden. Vorausgesetzt es gibt einen Bus von meinem Standpunkt aus zur Wunschhaltestelle…
Doch ich muss wirklich betonen, die Kalkuttaner sind sehr hilfsbereite Menschen. Sie helfen mir den richtigen Bus zu finden und ich wurde auch schon persoenlich zur richtigen Bushaltestelle begleitet. Somit macht das Busfahren eigentlich fast schon Spaß. Dieser Spaß hoert aber leider auf wenn der Bus zu voll wird. Dann wird’s richtig ungemuetlich. Man muss versuchen im Gedraenge irgendwo Halt zu finden, damit man bei der Fahrt durch die teilweise unebenen Straßen nicht sonstwohin faellt.
Zurueck zu den „Bushelfern“. Sie rattern nicht nur die angefahrenen Stationen herunter, sie leisten auch richtige Kopfarbeit. Jeder Passagier der neu zusteigt wird in ihrem Gedaechtnis „abgespeichert“ um ihn spaeter nicht ohne ein bezahltes Busticket ziehen zu lassen. Wenn ich nicht weiß wann wir an meiner Wunschstation angekommen sind, kann ich sie auch bitten mir Bescheid zu sagen, was auch immer gut klappt.
In manchen Bussen sitzen Maenner und Frauen getrennt. Ist die Maennerseite besetzt, die Frauenseite aber noch frei, darf ein Mann aber auch mal dort sitzen. Kommt jedoch eine sitzplatzsuchende Frau hinzu, muss er seinen Platz raeumen.
Meiner Meinung nach hat man wirklich etwas verpasst, wenn man in Indien war ohne Bus zufahren!

Wichtiger Nachtrag!

Mir ist heute aufgefallen, dass ich mit meinen gefuehlten 60 Kindern gar nicht so falsch lag. Ich habe die Klassengroesse gehoerig unterschaetzt! In der 1.Klasse sind es naemlich 48 Kinder und in KG1 sogar 53 ! Das muss man sich mal vorstellen…

Montag, 26. Oktober 2009

Mein Arbeitsleben

Ja nun hat das richtige Arbeitsleben fuer mich begonnen. Seit ich von der Villageschool zurueck bin, arbeite ich hier in der Young Horizons School in der ich auch wohne. Morgens von 8 Uhr bis halb 2 wird bis Klasse 6 unterrichtet. Die aelteren Schueler bis Klasse 10 kommen erst um 9 Uhr 45, muessen dafuer aber bis 4 Uhr nachmittags bleiben. Die ganz kleinen Nursery- und Kindergarden-kids gehen ab halb 1 nach Hause.
Was viele von euch wohl verwundern wird (außer vielleicht diejenigen, die ihren Freiwilligendienst auch an einer indischen Schule leisten) ist, dass ich mir meine Arbeit sozusagen selbst „suchen“ musste. Ich bekam keinen Stundenplan oder eine bestimmte Klasse zugeteilt, sondern musste in meinen ersten Tagen von Lehrer zu Lehrer, zur Direktorin und wieder zurueck eilen um herauszufinden wo meine Hilfe gebraucht wird. Die Kunstlehrerin war sofort erfreut ueber eine helfende Hand und so kam es, dass ich nun woechentlich 10 Stunden Kunst in den verschiedensten Klassen mit ihr unterrichte. Im Moment laeuft es noch so, dass sie den Unterricht vorbereitet und ich bei der Durchfuehrung helfe. Das ist auch wirklich noetig, denn in manchen Klassen sind einfach 35- 40 kleine Kinder(gefuehlte 60 Kinder) die Handabdruecke oder Blattstempel machen oder Marmorieren wollen. In der Adventszeit habe ich mir vorgenommen mit manchen Klassen Weihnachtskarten, Hexenhaeuser und Aehnliches zu basteln.
Da ich auch schon zuhause Englisch-Nachhilfe gegeben hatte, schlug ich auch hier den Lehrern vor, ihren „schwaecheren“ Schuelern Englisch-Stuetz-Unterricht zu geben. Eine willkommene Idee, schwierig war es nur Zeit in den vollen Stundenplaenen zu finden! Doch die wirklich sehr nette Englischlehrerin der dritten und vierten Klasse, Theresa, verhalf mir zu 4 freien Stunden fuer Stuetzunterricht in ihren Klassen. Diese Woche habe ich also damit begonnen mich um die schwaecheren Schueler zu kuemmern und hier merke ich auch wirklich, dass meine Hilfe gebraucht wird. Es ist einfach nicht leicht bei Klassen von solcher Groeße (35-40 Schueler) darauf zu achten, dass alle mitkommen und trotzdem keiner unterfordert ist. Einige Schueler sind auch schuechtern oder brauchen viel Zeit um zB. Einen Satz zu formulieren. Ich bin froh, dass ich ihnen in den Extrastunden diese Zeit geben kann, denn wenn man Geduld mit ihnen hat, kann man auch kleine Erfolge sehen.
Diesen Stuetzunterricht werde ich auch auf die Klassen 5-7 ausweiten. Mit der gesamten 7.Klasse hatte ich auch schon das Vergnuegen, da die Klassenlehrerin meinte „Ach, die sind alle schlecht. Du musst die ganze Klasse unterrichten.“ Somit stehe ich nun jeden Donnerstagmittag bis um 3 vor diesem Haufen pubertierender Teenager. Ich dachte, es waere einfach Ruhe und Aufmerksamkeit von diesen ja doch schon aelteren Schuelern zu bekommen – aber denkste! Es ist leider nicht ganz so einfach sich Respekt bei teilweise hoehentechnisch groeßeren Schuelern zu verschaffen… Doch ich hoffe bald einen Trick zu finden wie ich alle fuer die englischen Zeiten begeistern kann!
Auch zur „Communicative English class“ geht’s fuer mich jeden Mittwoch. Hier werden Klasse 5 und 6 von einem „etwas speziellen“ Lehrer (wegen dem ich mir in der ersten Stunde echt das Lachen verkneifen musste) in englischer Konversation unterrichtet. Mit diesem Lehrer muss ich wohl noch ausloten wie meine Rolle hierbei aussehen wird. In der letzten Stunde wollte er mich einfach mir nichts dir nichts benoten lassen, was ich aber vorerst dankend ablehnte ;)
Ein weiteres mir zugeteiltes Fach ist das Storytelling, das Geschichten-Erzaehlen, in Klasse 2. Jeden Donnerstag und Freitag in der letzten Stunde komme ich vorbei und erzaehle den Kindern eine Geschichte. Selbstverstaendlich frei und auf englisch mit kleinen schauspielerischen Ausschmueckungen. Total suess haben sich die Kleinen nach der Stunde dann fuer die ersten Geschichten Haensel&Gretel sowie Rotkaeppchen bei mir bedankt. Doch manchmal werden aus diesen suessen Engelchen wahrhaftige kleine Teufelchen, die wild durcheinander schreien, nicht zuhoeren oder still sitzen koennen. Zur Strafe mussten sie dann auf das Ende ihrer Geschichte verzichten. Zum Glueck waren sie in der naechsten Stunde umso gespannter und ich konnte in Ruhe erzaehlen ;)
Auch im Kindergarten KG1 und KG2 soll ich insgesammt 4 Stunden pro Woche mit Storytelling oder Konversation fuellen. Eigentlich ist das ein bisschen unsinnig, da die Kinder wirklich sehr wenig Englisch koennen. Da ich aber ziemlich frei in der Unterrichtsgestaltung bin, bringe ich ihnen vorerst einmal Sing- und Klatschspiele sowie Reime bei. Wie der „Unterricht“ fuers ganze Jahr aussieht, muss ich noch sehen. Vorallem die Kinder aus KG1, sie sind ungefaehr 4 Jahre alt, sind meiner Meinung nach einfach noch zu sehr „Spielkind“, als dass sie in einem Klassenzimmer am Schreibtisch sitzen sollten… Aufgeweckt und ungeduldig wie sie sind koennen sie nicht still sitzen und veranstalten gerne ein rießen Chaos. Das ist auch fuer die Lehrerinnen nicht gerade leicht. Doch die Klassenlehrerin von KG1 ist manchmal wirklich streng und das hat mich auch ein bisschen geschockt. Dauernd haut sie ein Lineal auf den Tisch um zu Wort zukommen und wenn die Kinder ewig brauchen um zB. Einen Kreis zu bilden, werden sie schon mal unsanft herumgeschoben. Ein solcher Moment hat mich echt traurig gestimmt. Doch als ich kurz danach mein Lied angestimmt hab, konnte ich in laechelnde Gesichter blicken, was alles wieder wett gemacht hat.
Natuerlich kann ich das indische Erziehungssystem nicht aendern, aber koennte ich es wuerde ich die Kleinen in einen „Kindi“ wie in Deutschland schicken, mit Spielplatz draußen, Sandkasten, Rutsche und sie mit Baukloetzen oder Puppen spielen lassen, anstatt schon so frueh zu versuchen ihnen das Schreiben beizubringen.
Mein normaler Arbeitstag geht um 8 Uhr oder 8 Uhr 30 los, was mich immer wieder dazu bringt 10 Minuten davor hastig zum Fruehstueck zu rennen. Ich komme morgens leider eher schwer aus dem Bett und vertroedel meine Zeit viel zu oft beim Duschen(kalt!)… Der heiße Tee wird somit typisch indisch erst in die Untertasse gegossen, wo er schnell abkuehlt, und dann weggeschluerft. Heute morgen hab ich deswegen auch eine neue Bengalivokabel fuer „schnell“ gelernt und meine Gastmutter fuegte hinzu, dass dies das wichtigste Wort fuer Indien sei. Alles ginge immer zu gemuehtlich und wenn man etwas wirklich brauche muesse man dieses Wort beherrschen.
Mein Schultag endet dann gegen zwei Uhr (außer Donnerstags erst um 3Uhr) und es gibt erst mal Mittagessen, was mir immer schmeckt, da die liebe Koechin jetzt immer Ruti anstatt Reis fuer mich macht. Nachmittags habe ich dann frei, falls ich nichts fuer die Schule planen muss und so mache ich mich in diesen Tagen auf und erkunde die Stadt...

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Diwali - das Festival des Lichts

Wie der Titel schon sagt, ging es dieses Wochenende hier vorallem farbenfroh beleuchtet und laut zu. Am Samstag abend war ich bei Sumita, die hier im Office arbeitet und wir haben, als es gegen 6 dunkel wurde, in allen Fenstern Kerzen angezuendet und auch in jedem Zimmer musste eine Kerze brennen. Sie erklaerte mir aber, dass sie damit nur eine stark abgeschwaechtes Ritual vollziehe. Wir teilten dann die Suessigkeiten, welche sie zuvor einer Goettin geopfert hatte. Vor dem Verzehr hebt man die Speise erfuerchtig auf Stirnhoehe, dann auf Halshoehe, erst dann kommt sie in den Mund.
Spaeter brannten im ganzen Treppenhaus Kerzen als wir spaeter aufs Dach stiegen um das Feuerwerk, das mich stark an Silvester bei uns erinnerte, anzuschauen. An jeder Straßenecke konnte man alle Arten von Feuerwerkskoerpern erstehen, obwohl das Anzuenden der lauten Boeller offiziel verboten ist. Ich erfuhr dies auf Grund einer SMS, die ich hoechstpersoenlich von der kalkuttanischen Polizei erhielt.
Seit Samstag hat dieses Feuerwerk nun nicht aufgehoert, denn es gab noch einen weiteren Anlass fuer die Bengalen um zu feiern: Die Kali-puja. Die Pannels waren nicht so zahlreich und groß wie bei der Durga-puja, aber man konnte sie trotzdem ueberall finden, nicht zuletzt wegen der lauten Musik. Am Sonntag betrat ich zum ersten Mal einen kleinen Kalitempel. Selbstverstaendlich ohne Schuhe! Ich bekam eine gesegnete Blume geschenkt, einen roten Punkt aus die Stirn und natuerlich eine praechtige Figur der Goettin Kali zu sehen. Nach und nach werden nun die Kalistatuen in Fluessen versenkt und irgendwann werden wohl auch die abendlichen Knallgeraeusche der Boeller aufhoeren…

Sonntag, 11. Oktober 2009

Irgendwo im Nirgendwo - Die Village






















Nicht nur das indische Leben außerhalb der Stadt für 4 Tage sollte eine Premiere für mich werden, sondern zu allererst mal das Zugfahren! Dicht aneinander gedrängt bekommt man als Gast in indischen Zügen ein spektakuläres Aufgebot an fliegenden Händlern zu sehen, die aber doch eher Unspektakuläres anbieten. Dies wird aber so laut wie nur möglich angekündigt! Somit konnte ich, müde vom morgendlichen Aufstehen um 5 Uhr, nicht wirklich entspannen. Es gab ja auch so viele Leute zu beobachten…
Als wir ausstiegen war ich ganz schön überrascht, da wir uns in einem kleinen, geschäftigen Städchen, aber keineswegs in einem Dorf befanden. Ich hatte aber keine Zeit um Nachzugrübeln, denn schon betraten wir (Robin, ein um einige Zähne ärmer, aber reichlich herzlicher Administrator von Young Men’s Welfare Society und ich) eine kleine, nette Schule. Ob Zufall oder nicht, auf jeden Fall fehlte der Lehrer einer Klasse mit ca. 40 Kindern im Alter von 4Jahren, somit wurde ich sofort eingesetzt. Die Sprachbarriere zwischen mir und den Bengali-Kindern vereinfachte alles nicht wirklich. Nachdem Robin mir aber mit Wörtern wie Kreis, spielen und singen aushalf, habe ich einfach mit Sing- und Klatsch-Spielen angefangen. Und siehe da die Kleinen haben gut mitgemacht! Sie hatten besonders viel Spaß beim Rakete spielen(hierbei steigert die Gruppe sich von leisem Schnipsen und Summen bis zu Klatschen, Trampeln und Geschrei). Als die Schule aus war, war ich echt bisschen geschafft vom vielen Vorsingen und Herumhüpfen, doch meine Ruheoase ließ nicht lange auf sich warten.
Vom kleinen Städtchen aus fuhren wir mit einer Mischung zwischen Motorrad und Kuhkarren immer mehr ins Grüne, bis wir die Villageschool erreichten. Hier konnte ich in der Abendsonne auf einer von Palmen umgebenen Terrasse sitzend die einzige Straße weit und breit beobachten. Ab und zu fuhr dort ein Bus mit Passagieren auf dem Dach vorbei ;)
Obwohl dieser Platz ziemlich einsam gelegen ist, fühlte ich mich nicht sonderlich allein. Udbol, der wie Robin von Montag bis Samstag in der Villageschool lebt und arbeitet, nahm mich jeden Nachmittag mit auf einen Spaziergang um und ins Dorf. Er brachte mich dazu meine wenigen Bengalibrocken an den Dorfbewohnern auszuprobieren und war immer sehr bedacht mir ein paar neue Wörter beizubringen. Manchmal zwang er mich regelrecht zum Sprechen, indem er die Leute auf der Straße fragte ob sie mit mir reden wollten. Sein Englisch, das bröckelhaft, aber verständlich ist, probierte er zum Ausgleich an mir aus oder übersetzte für mich. Bis zum Einbruch der Dunkelheit verweilten wir dann immer im Dorf und ich muss deshalb meine indische Leckereienliste um Penachi (mit frittierten Zwiebeln) und Beguni ( Ich weiß nicht welches Gemüse hier angebraten wurde) verlängern und um Zuckerrohr verkürzen.
Später ließen wir den Abend nach etwas Bengali-Teaching mit englischen, bengalischen und(meinerseits) deutschem Gesang ausklingen. Zu meiner Beruhigung hat sich Robins Hund Mittu auf Kakerlakenjagd spezialisiert, was möglicherweise an seinem Fleischmangel liegen könnte, da er jeden Tag Reis frisst. Ist eben ein echt bengalischer Hund ;)
Die Kinder an dieser „Naturparadiesschule“ sind super! Ich spielte und sang sowohl in der Vorschule als auch nach dem Gemüse-Ruti-Frühstück(!) um 10 Uhr bei den dritt- und Viertklässlern, die mich am Ende meiner Tage gar nicht gehen lassen wollten und mir zum Abschied ganz viele Blumen ins Haar steckten.
Es war ne schöne Zeit in der Natur, aber am Wochenende wieder in der Stadt zu sein, habe ich doch auch genossen.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Das indische Essen und ich

Tja, beste Freunde sind das indische Essen und ich bis jetzt noch nicht so ganz geworden. Doch einige Leckereien, die ich schon entdeckt bzw fuer mich gewonnen habe, sind : Loutchi (handtellergrosses, teigiges, helles, etwas fettiges Gebaeck), Ruti/Capati (eine Art Fladenbrot mit dem Gemuese oder sonstiges gegessen wird), Dosa (es sieht aus wie gebackenes Papier, schmeckt aber lecker mit nem guten Dip) gebratene Auberginen, kleine, besonders leckere Bananen und Mangosaefte.
Was man hier ueberhaupt nicht trinken kann ist Milch! Wenn irgendein Inder mal unsere Milch trinken wuerde, egal ob sie richtig Frisch ist oder H-Milch aus dem Tetrapack, dann wuerde man in Indien keine Milch mehr verkaufen koennen! Bei uns in der Familie gibt es sowieso keine Milch, vielleicht genau aus diesem Grund.
Mit den (frischen) indischen Suessigkeiten ist es so eine Sache. Manche sehen echt lecker aus aber unter den 6 verschiedenen Sorten, die ich bisher probiert hab, war keine, welche mir echt geschmeckt hat. So lehne ich nun meist dankend ab, wenn mir zB. Diese zaehen, eigentlich wenig suessen in waessrigem Sirup eingelegten Baellchen angeboten warden und kaufe mir meine Suessigkeitenration in einem Supermarkt.
Nicht zu vergessen ist der Reis. Die Bengalen lieben Reis! Das kann man an ihrem ausserordentlichen Konsum sehen. Hier gibt es wirklich jeden Tag Reis, Reis und nochmal Reis. Dabei hat er gar keinen grossen Geschmack und ist je nach dem auch noch pappig… Ich fiehl fast aus allen Wolken als Putul auf meine Frage nach ihrem Lieblingsessen grinsend mit “Rice!” antwortete. Zum Glueck konnte ich der Koechin auf Bengali schon klarmachen, dass ich Ruti sehr gerne esse und somit kann ich den Reis aussparen, wann immer es Ruti gibt.
Hier in der Familie gibt es gutes Essen, aber leider ist es oft aehnlich. Also ich kann mich nicht beklagen, aber ein Feuerwerk fuer den Gaumen ist es auch nicht gerade. Eigentlich ziemlich okay, wenn ich nicht zufaellig auf ein Stueck Chili beisse, denn da wirds mir echt ganz anders…
Oftmals probiere ich etwas ganz Neues, wie heute. Ich habe Schrimps gegessen von denen ich eigentlich dachte ich wuerde sie nicht moegen. Der gute Geschmack muss an der Zubereitung liegen, hier gelten sie naemlich als Delikatesse!
Ich war in den letzten Tagen mit Rikki, meiner ersten indischen Freundin, die ich schon im Flieger nach Kalkutta kennengelernt habe, unterwegs. Sie kommt nicht aus West Bengal, sondern aus der Naehe von Delhi und ist auch kein so grosser Reisfan wie ich. Da ich schon lange nichts anderes gegessen hatte, sind wir auf kulinarische Streifzuege in diversen Citycentern gegangen und ich habe seit langem mal wieder Pasta, Pizza, Crepe, Salat, Kuchen und Eis gegessen, was mich echt beglueckt hat ;) Also geniesst diese Delikatessen bewusst, ihr lieben in Europa-Gebliebenen!

Indien und der Terrorismus

Was ich hier deutlich bemerken musste, ist die Angst der Inder vor Terroranschlaegen. Ich musste anstrengende Prozeduren ueber mich ergehen lassen und viele Dokumente vorlegen um mich hier zu registrieren oder auch nur um eine SIM-karte fuer mein Handy zu bekommen. (ja, ihr koennt mich anrufen! Fragt meine Eltern oder mich per Email nach der Nummer.. )
Wenn man mit dem Auto in einer Einkaufsmall parken will, muss man den Kofferraum oeffnen und es gibt einen “Spiegler”, welcher mit Hilfe eines Spiegels nach potentiellen Bomben unter dem Auto Ausschau haelt. Die Metalldetektoren am Eingang sind schon voellig normal.
Als meine Gastmutter mich nicht auf dem Handy erreichen konnte, waehrend wir in den Menschenmassen rund um die Puja-Pannels steckten, hatte mein Gastvater eine moegliche Erklaerung parat. Er meinte, dass die Polizei das Handynetz an diesen vollen Plaetzen rund um die Pannels lahm gelegt haette um zu verhindern, dass per Fernzuender eine Bombe hochgehen koenne.
In den deutschen Medien hoert man ja auch immer wieder vom Terrorismus, aber dass die Vorsichtsmassnahmen in Indien so gross sind, haette ich nicht erwartet.

Kalkutta steht Kopf

Ja, hier waren die letzten Tage von Freitag bis Montag oder Dienstag wirklich alle Bengalen aus dem Haeuschen. Denn es war Zeit fuer die Durga Puja, das groesste Festival im Staat West Bengal. Ueberall in der ganzen Stadt konnte man kleine oder riessige Pannels (das sind kunstvoll aufgebaute Tempel) finden. Ich habe insgesamt wohl rund 15 Pannels gesehen, in ganz Kalkutta gab es aber hunderte (oder gar tausend?). Die Menschen haben wirklich unglaublich viel Muehe, Zeit und Arbeit in die Dekoration und den Bau der Pannels gesteckt. In den Pannels befinden sich die Goetterstatuen. Die Goettin Durga mit den 10 Haenden ist in der Mitte umringt von anderen Goettern wie Lakshmi oder Ganesha. Es gibt einen grossen Wettstreit wer das schoenste, groesste und prachtvollste Pannel gebaut hat.
Ich hatte die Moeglichkeit mit drei Bussen voller Kinder am Freitag- und Samstagmorgen fuenf der groessten Pannels zu besichtigen. Und schwups war ich am naechsten Tag mit Foto in der Times of India, einer grossen Zeitung, die diesen Ausflug fuer unterpriviligierte Kinder sponsorte ;)
Auch am Abend war ich mit Putul, der etwas schuechternen, freundlichen und (zum Glueck) Englisch sprechenden, Tochter der Koechin meiner Gastfamilie zu Fuss unterwegs um noch mehr Pannels zu sehen. Nach Sonnenuntergang sieht man vorallem die schoene Beleuchtung, da tausende von Lichterketten aufgehaengt worden sind. Je spaeter die Stunde, desto voller wurde alles und die Plaetze rund um die Pannels verwandelten sich in kleine Jahrmaerkte. Es wurden Ballons verkauft, Essen angeboten oder man konnte sich Henna-tatoos am Strassenrand machen lassen. Da alle Inder so verrueckt nach dem Besuch der Pannels sind, kam ich mir vor als stuende ich im Europapark in der Schlange zur Wildwasserbahn. Nur leider ist die Attraktion sehr kurz : Man betritt den Tempel, hat die Moeglichkeit einen schnellen Blick auf die Goetter zu werfen (manche Hindus verneigen sich kurz) und wird schon wieder zum Ausgang gedraengt. Es war sehr interessant all diese Pannels zu sehen, aber so ganz entusiastisch, wie die Inder, lies mich dieser Trubel nicht werden…
Nach einigen Tagen wurden die Goetter auf Waegen weggezogen und in den Fluss geworfen. Ds wars dann mit der Puja, aber die Durga Puja ist ja bekanntlich nicht die einzigste Puja hier…

Montag, 21. September 2009

Ich bin angekommen!

Nun bin ich hier. Hier in Kalkutta, hier in Indien. Diesem Land, welches voller Überraschungen und unerwarteter Ergeignisse steckt, doch trotzdem(oder gerade deshalb) faszinierend ist. Hier in der Stadt sind wirklich unglaublich viele Menschen unterwegs: zu Fuß, mit dem Fahrrad, Autoriksha, Taxi oder dem eigenen Auto(hierbei ist das Allerwichtigste die Hupe). Ein großes Gewusel herrscht in den Straßen und es kommt mir fast so vor als hätte jede indische Familie ihren eigenen kleinen Laden. Was mir echt aufgefallen ist, ist die positiv geschäftige Stimmung die hier herrscht. Es gibt zwar viele arme Menschen, aber anstatt sich mit dieser Situation abzufinden, geben sie ihr bestes(auch wenn das nur Schuheputzen am Straßenrand oder während den allzu häufigen Staus zwischen den Autos herumzulaufen ist) um an Geld zu kommen. An jeder Ecke gibt es etwas zu kaufen. Wo man hinsieht bunte Farben, Frauen in Saris, Lärm und Verkehr. Die kurioseste Sichtung bis jetzt war eine Schwarzwälderkirschtorte in einer Art Cafe/Snackbar … Ich hatte in einer Megastadt wie Kalkutta ziemlichen Smog erwartet, aber zumindest in unserem Stadtteil hält sich das sehr in Grenzen. Die Sonne prallt vom blauen oder bewölkte Himmel und es ist wirklich richtig heiß und feuchtwarm. Die meißten Inder scheinen einigermaßen daran gewöhnt zu sein, aber einer meiner ersten gelernten Sätze auf Bengali(der gängigsten Sprache hier) ist: Amar gorom lage(Mir ist heiß).
Gängige Vorurteile, die wir „Westler“ haben,wie Unpünktlichkeit oder in Wirklichkeit vielleicht auch vielmehr Gelassenheit scheinen sich zu bestätigen. Wie zum Beispiel heute: Ich war gerade dabei die Gegend um mein neues Zuhause herum zu erkunden, als ich auf ein Spektakel aufmerksam wurde. Durch ein paar kleine Gassen kam ich in einer Art kleinem Stadion an, wo auf einer ca. 2 Fußballfelder großen Grasfläche ein Autorennen stattfand. Ein bisschen merkwürdig hab ich mich schon gefühlt so ganz allein und dann auch noch sichtbar weiß bzw. fremd, aber nach kurzer Zeit gesellten sich ein paar nette Inder zu mir, die mich zuerst über die Rennteams und dann über West Bengal, den Staat in dem ich lebe, aufklärten. Gegen 3 Uhr mittags ging dann auch das Autorennen los, welches eigentlich hätte um 11Uhr morgens beginnen sollen ;)
Tja, nun zu meinem neuen Zuhause. Mein neues Zuhause befindet sich in der Young Horizon School und zwar sowohl im dritten als auch im fünften Stock. Im fünften Stock ist mein Zimmer, ein kleiner, leicht quadratischer Raum, in welchem ein Bett, ein Minischreibtisch, aber leider kein Schrank Platz finden. Vollendet wird diese Creation von 3 ca.Collegeblock-großen Fenstern. Das Highlight jedoch sind ganze 2 Ventillatoren, ohne die ein Aufenthalt um diese Jahreszeit nicht möglich wäre. Mein Zuhause im dritten Stock ist da schon deutlich schöner. Es ist die Wohnung meiner Gastfamilie, welche gleichzeitig sozusagen meine „Bossfamilie“ ist. Mr.Mukherjee (sprich: Mukatschi), der Gründer der Young Men’s Welfare Society, lebt hier mit seiner Frau Nanoo und seiner dreissig-jährigen Tochter Oly. Außerdem haben sie eine Art Hausfrau, die sich mit ihrer Tocher unter der Woche um die Küche und natürlich das Essen für uns alle kümmert. An ihr habe ich schon meine ersten bengalischen Sätze ausprobiert, da sie im Gegensatz zu meiner Gastfamilie kein Englisch spricht. Meine Gasteltern sind wirklich zwei sehr, sehr nette Menschen und innerhalb kürzester Zeit(das heißt nach 2-3 überstandenen Heimweh-tagen) fühle ich mich unten im dritten Stock schon ein bisschen wie Zuhause. Auch meine Gastschwester Oly macht einen netten Eindruck, aber sie ist zurzeit meißt mit studieren beschäftigt, somit konnte ich sie noch nicht so gut kennenlernen. Sie wird im Dezember heiraten und ich bin schon seeeehr gespannt auf die Hochzeit!
Der eigentliche Grund warum ich hier bin, nämlich mein freiwilliges soziales Jahr, lässt noch ein wenig auf sich warten, da kurz nach meiner Ankunft schon die Ferien anfingen. Am Donnerstag beginnt die Durga Puja, ein Festival für die Bengalen vergleichbar mit unserem Weihnachten. Das muss eine rießen Sache sein und ich werde euch auch bald mehr davon berichten…

Montag, 10. August 2009

Noch 5 Wochen...

So langsam rückt der Tag meiner Abreise, der 14.September, immer näher.. Doch seit dem Vorbereitungsseminar auf dem ich meine Gedanken, Erwartungen und Fragen mit vielen anderen, netten Leuten teilen konnte, kann ich es kaum erwarten nun wahrhaftig loszufliegen!
Einige von ihnen sind schon in Indien und auch Hanna ist heute losgeflogen.
Uiii das ist alles sooo spannend und wieviel spannender es werden wird, wenn ich selbst losfliege! Meine teils sentimentale Stimmung wird nun mehr und mehr von Reisefieber ersetzt. Alle Impfungen habe ich nun hinter mir und die restlichen Vorbereitungen werden nun auch Stück für Stück getroffen. 5 ganze Wochen bleiben mir nun noch hier im schönen Süddeutschland, aber dann gehts los!