Mittwoch, 3. Februar 2010

Ferienlager mit 350 Kids - das Youth Festival



Seit ich vor fast 3 Wochen vom Zwischenseminar heimgekommen bin, gab es viel zu tun! Vom 21.1 bis zum 27.1.2010 hatten wir ein rießiges Youth Festival organisiert. Die Vorbereitungen liefen schon seit einem Jahr! In letzter Zeit haeuften sich dann die Meetings und vorallem mein Gastvater war ziemlich im Stress und auch besorgt. Er hatte im Nachhinein gesehen aber wirklich keinen Grund dazu. Wir hatten eine super Zeit mit den ueber 350 indischen Jugendlichen aus 15 verschiedenen Staaten.
Die Idee war Kindern aus aermeren Verhaeltnissen, die nicht die Moeglichkeit fuer solch einen Urlaub haetten, diesen zu ermoeglichen und gleichzeitig all die verschiedenen Traditionen, Gebraeuche und Looks zu vereinen. „Where the Nation becomes one single nest“ (wo die Nation zu einem einzigen Nest wird) lautete das Motto. Die unterschiedlichen Kids (zwischen 10 und 20), die Lehrer und wir Volunteers lebten unter einem (Schul-)dach.
Die Tage waren voll von Programm, womit Langeweile gar nicht erst entstehen konnte! Jede Grupper von Jugendlichen hatte eine Performance einstudiert, welche in staatstypischer Kleidung zum Besten gegeben wurde. Es wurde gesungen, getrommelt, viel getanzt, geschauspielert und gefeiert. Jede Auffuehrung ließ einen in eine neue indische Kultur eintauchen. Es gab Bamboodance (ein Tanzen zwischen sich hebenden und senkenden Bambushoelzern), nordostindischen Kampftanz, rasanter Klimpertanz aus Gujerat, Sketche zum Thema Hochzeit oder Klimawandel, traditionelle Volkslieder und vieles mehr. Oefters dachte ich „wow das war der beste Auftritt“, doch schon kurz darauf musste ich meine Meinung aendern… Unglaublich beeindruckend war aber die Taubstummengruppe aus Mumbai, welche trotz ihrer Gehoerlosigkeit eine wahnsinnige Tanzperformance hinlegte. Sie mussten im Kopf alle Schritte mitzaehlen, sodass es auf den fuer uns hoerbaren Rhythmus passte…
Jeden Abend gab es auf der eigens neben der Schule errichteten Buehne oder Theatern der Stadt all dies zu bestaunen.
Doch die Kids mussten natuerlich auch Kalkutta kennenlernen! Also gings auf zur Citytour, zum Victoria Memorial und ins Planetarium. Es wurde mit der Metro gefahren, gebastelt, gemalt, gespielt, geklettert und Sport gemacht. Ein Besuch in einem kleinen Freizeitpark und die Parade am Republicday durften auch nicht fehlen. In der Freizeit die uns allen blieb gab es außer Stau vor den Duschen ;) natuerlich viel zu fragen, zu erzaehlen und zu essen. Neue Freundschaften entstanden und waehrend der ganzen Zeit kam mir meine Taetigkeit kein bisschen wie Arbeit vor. Es war echt traurig als alle abreisten und hier und da floß auch eine Traene…
Selbst ohne das Gefuehl von Arbeit war die Woche anstrengend gewesen (ich wurde von den 15 verrueckten Maedels in meinem Zimmer morgens um 6 geweckt usw.) und deshalb dauerte es zwei, drei Tage bis ich meinen Schlaf wieder aufgeholt hatte.
Abschließend kann ich nur sagen: „Das Youth Festival war ein voller Erfolg!“