Am 5.12 und 6.12 durfte ich mich gluecklich schaetzen meine ersten beiden Urlaubsgaeste aus Vizag hier bei mir in Kalkutta begruessen zu duerfen. Was sie zu berichten haben, koennt ihr im folgenden Interview lesen.
Mr. Momo and Mrs. Vini, which where your first Impressions at Howrath Station?
Well, Ich muss zugeben, uns ist “at Howrath Station” ersteinmal die Kinnlade heruntergefallen:
Obwohl mein Freund Vinayak aus Mumbai kommt und Ich in einem Staedchen an der Suedostkueste lebend, einiges gewoehnt sind, war die kolkatanische Bahnhofskultur mehr als ueberwaeltigend. Irgendwie hat mich alles so sehr an das Mittelalter erinnert: Traeger, gehetzt von geldgierigen Haendlern, balancieren die unmoeglichsten, sperrigsten Dinge auf dem Kopf, von ueberall dringt Geschrei her, damit Essensverkaeufer und Tageloehner mit ihrer Wahre beim unertraeglichen Gequietsche ankommender Zuege noch genug Aufmerksamkeit erhaschen koennen und Menschen verrichten ihr Geschaeft so gut wie inmitten auf der Strasse .
Whats different? Most impressing? Do you, as a person who lives in a town called Vishakapatnam, consider yourself as a Landei?
Kalkutta ist extremer in allen Bereichen. Zum Beispiel in meiner Stadt, Vishakapatnam, wird es kaum Maedchen und Frauen geben, die Jeans tragen oder gar geschminkt sind.
In Kalkutta blueht das Nightlife und die Gosse. Man kann viel gewinnen und auch verlieren. Langweile kommt bei der Dichte verschiedener Menschen und Kulturen keinesfalls auf.
Beim Betrachten alter Gebauede erhascht man einen Hauch vom altem Glanz und Prunk der Hauptstadt Kalkuttas zu Zeiten der Kolonialherrschaft. Aehnlich wie die alten Sowjethochburgen sieht man sich mit etwas Vorstellungskraft schnell in einer mythisch maerchenhaften Welt von laengst vergangenen Epochen. Toll!
Andererseits, im Vergleich zum idyllischen Sagar Nagar, hat Kalkutta ein riessiges Problem: Wasser- und Luftverschmutzung. Dass man in Riessenmotropolen oftmals die Sonne nicht mehr sieht und alles, jeder achsoerquickender Farbton, von einem smokigen Grau getilgt wird, ist mir, seitdem ich in Mexico gelebt habe, nichts Neues mehr. Aber hinzu kommt auch noch das Abwasserproblem mit der die Hauptstadt West Bengalens kaempft:
Ueberall steht die Bruehe. Wenn es regent werden Teile der Stadt in einen Sumpf verwandelt. Einer dieser Teile ist garantiert das Elendsviertel hinter dem Bahnhof, das wir sahen. Alles war von einem schmutzigen Braun und Graufilm ueberzogen, man sah Menschen sich schinden.
Und faehrt man in der Fahrradtrickshaw ein paar Strassen weiter findet man sich him lebendigsten, vor Leben nur so jauchzenden, farbenpraechtigen Marktgeschehen wieder,
einfach Unglaublich!
What did you liked best?
Unser ausgelassener Abend auf dem Schuldach. Vinayak gab seine romantischen, selbstgedichteten Schlager zum Besten, es wurden Tipps und Tricks ausgetauscht, um die kleinen Monster besser an sich zu bannen und riessen Erdnussscheiben, die eindeutig zur Lokalspezialitaet gehoeren, geknabbert.
On the whole?
Suuuuuuuuper, war eine verrueckte, wunderschoene, erschlagende, ereignissreiche und leider allzukurze Zeit. Kalkutta wartet auf uns!
Mr. Momo, Mrs. Vini, I thank you for your interview.